Gedenk-Aktion für 1616 Kz-Häftlinge 2022
Aus Anlass des 77. Jahrestags des Todesmarsches aus dem KZ wurden alle 1616 Häftlinge, von denen die übergroße Mehrheit KZ, Todestransport und Todesmarsch nicht überlebt haben, mit einer Gedenk-Aktion gewürdigt.
Fotodokumentation
Eine Dokumentation mit ausgewählten Fotos und den Redetexten kann hier heruntergeladen werden.
Kundgebung vom 19. März 2022
Die Kundgebung kann hier verfolgt werden.
Weit mehr als 1616 Menschen gedachten der Häftlinge im ehemaligen KZ in den Adlerwerken
Liebe Teilnehmer*innen an der Gedenkaktion 1616 KZ-Häftlinge der Adlerwerke, das war wirklich beeindruckend und sehr berührend, euch Alle dort mit den unterschiedlichsten Schildern am Main zu sehen! Diese Gedenkaktion war ein voller Erfolg und dazu haben so viele Menschen aus Frankfurt und aus der Umgebung ihren Teil beigetragen. Wir haben viele Dankmeldungen erhalten, aber der Dank gilt auch euch, wir haben nur geschaut, dass die vielen Fäden, die ihr geknüpft habt, wieder zusammenlaufen.
Gedenkstätte KZ Katzbach: Ein langer Weg
Initiativen und Akteure blicken zurück. Gespräch mit Musik. 24. März, 19 Uhr, Gallus Theater, Kleyerstraße 15
Aktion 1616 KZ-Häftlinge - AUFRUF
19.03.2022 von 14:00 bis 16:00
— Am Mainufer in Frankfurt,
Aus Anlass des 77. Jahrestags des Todesmarsches aus dem KZ möchten wir alle 1616 Häftlinge, von denen die übergroße Mehrheit KZ, Todestransport und Todesmarsch nicht überlebt haben, mit dieser Gedenk-Aktion würdigen.
Infos zur Durchführung der Gedenkaktion 1616 KZ-Häftlinge am 19. März
Die Aktion findet am 19. März von 14 bis 16 Uhr am nördlichen Mainufer zwischen Friedensbrücke und Flösserbrücke statt. Die virtuelle Kundgebung beginnt um 14.30 Uhr. Falls unsere Mail mit den letzten Infos nicht bei euch angekommen ist, ordnet euch einfach einem Abschnitt, einer Brücke zu und sucht euch dort einen Platz.
Zygmunt Swistak: "It is a memory I will take to my grave"
Der 1924 geborene Zygmunt Swistak ist vermutlich der letzte Überlebende, der in das Konzentrationslager in den Adlerwerken verschleppt wurde. Er lebt in Melbourne, Australien. Nachdem wir ihn über die geplante Gedenkaktion informiert hatten, hat er uns sehr gerührt geantwortet:
Das KZ in den Frankfurter Adlerwerken
Am 22.8.1944 wurde im Frankfurter Gallus, auf dem Gelände der Adlerwerke ein Konzentrationslager mit dem Decknamen »Katzbach« in Betrieb genommen. Die Adlerwerke waren im Nationalsozialismus ein Rüstungsbetrieb. Sie wurden von der SS mit KZ-Häftlingen für die Produktion versorgt. 1616 Zwangsarbeiter erlitten hier eine unbeschreibliche Hölle. Nur wenige von ihnen überlebten. Die meisten Häftlinge wurden bei der Niederschlagung des Warschauer Aufstand festgenommen und in das KZ "Katzbach" verschleppt, es gab auch Häftlinge aus der damaligen Sowjetunion und anderen Nationen, auch jüdische Menschen waren unter den Häftlingen.
Adlerwerke. Ein Geschichtsort für Frankfurt - Start einer Spendenkampagne
Kultur- und Wissenschaftsdezernentin Dr. Ina Hartwig präsentierte am Mittwoch, den 15. Dezember, zusammen mit dem Kurator Thomas Altmeyer den aktuellen Stand der Arbeiten am „Geschichtsort Adlerwerke: Fabrik, Zwangsarbeit, Konzentrationslager“ und stellte Andreas von Schoeler als Schirmherr der geplanten Spendenkampagne vor. Seit Anfang des Jahres laufen die Planungen mit den beteiligten zivilgesellschaftlichen Initiativen auf Hochtouren, die Eröffnung ist für Frühjahr 2022 geplant.
Einige Reaktionen auf die Aktion 1616 KZ-Häftlinge
Viele positive Mails haben uns erreicht von Menschen, die an der Aktion teilnehmen möchten. Hier ist eine kleine Auswahl.
Radiosendung: Zwangsarbeit im Dritten Reich — Das KZ Katzbach in Frankfurt
Andrzej Branecki und Janusz Garlicki sind zwei Zeitzeugen des KZ Katzbach, das von August 1944 bis März 1945 in den Adlerwerken eingerichtet war. Unter unmenschlichen Bedingungen arbeiteten und lebten die meist polnischen Zwangsarbeiter, bewacht durch SS-Truppen. Wer zu schwach war und starb wurde durch neue Häftlinge ersetzt. Der jüngste Häftling war gerade mal 11 Jahre alt. // RadioX Politopia Magazin - Sendung vom 29. und 30. Dezember zum Nachhören auf https://politopiamagazin.de/
Historisches Museum: Frankfurt und der NS
Ab Dezember zeigt das Historische Museum Frankfurt ein bisher vorbildloses Ausstellungsprojekt: In drei Formaten widmet es sich dem Thema „Frankfurt und der NS“. 75 Jahre nach der Befreiung der Stadt durch US-Truppen ist der Nationalsozialismus (NS) und sein Nachwirken leider ein hochaktuelles Thema, wie rechtsradikale Anschläge, Parteien und Propaganda zeigen. Wie sich die vor 1933 als liberal und demokratisch geltende Stadt mit dem höchsten jüdischen Bevölkerungsanteil im Reich so schnell und radikal dem NS andienen konnte, und wie schleppend die Aufarbeitung danach verlief – sind Leitfragen der drei Ausstellungen.
Nachruf auf Trude Simonsohn
Trude Simonsohn, Antifaschistin und Verfolgte des Naziregimes, die zwei Konzentrationslager überlebte und Frankfurts erste Ehrenbürgerin wurde, ist am 6. Januar 2022 im Alter von 100 Jahren gestorben.
Zdisław Strumnik: Am 19. März werde ich im Geist bei Ihnen sein
19 marca będę z wami duchowo.
Teilnehmer*innen zur Gedenkaktion für 1616 KZ-Häftlinge in den Adlerwerken
Ende November 2021 hat der Verein LAGG (Leben und Arbeiten in Gallus und Griesheim) zu einer Gedenkaktion an 1616 Häftlinge des KZ "Katzbach" in den ehemaligen Adlerwerken aufgerufen. Bis zum 27. Januar haben sich 1113 Menschen gemeldet, die am 19. März mit einem selbst gemachten Schild, das den Namen eines KZ-Häftlings trägt am Mainufer eine Menschenkette bilden wollen.
Kundgebung anlässlich des 77. Jahrestages der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz am ehemaligen Stadtgesundheitsamt Ffm.
28.01.2022 ab 18:00 Uhr
— Braubachstraße 8-22,
Während der NS-Zeit wurden über eine halbe Million Roma und Sinti ermordet. Nach der akribischen Erfassung durch „Rasseforscher“ in den 30er Jahren erfolgte die Inhaftierung, Deportation und schließlich die Vernichtung der Roma und Sinti. Allein in Auschwitz wurden in einer einzigen Nacht über 4000 Roma und Sinti vergast.
Dateien
Hier können Bilder und andere Dateien zur Gedenkaktion abgelegt werden.